Pia Pabinger gewinnt Preis für herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten
C3 - Centrum für Internationale Entwicklung
Preisverleihung für herausragende Vorwissenschaftliche (Diplom-)Arbeiten. Die fünf entwicklungspolitischen Organisationen im C3 - Centrum für Internationale Entwicklung freuen sich jedes Jahr ausgewählte vorwissenschaftlichen Arbeiten im Rahmen eines Festaktes vorstellen und prämieren zu dürfen.
Pia Pabinger, Schülerin der 8a Klasse im Schuljahr 2019/20 gewinnt einen der diesjährigen Preise mit ihrer VWA.
Herzliche Gratulation, wir freuen uns mit dir!
Autorin: Pia Yenework Pabinger
Schule: Bundesgymnasium und Sportrealgymnasium HIB Saalfelden (Salzburg)
Betreuerin: Mag.a
Monika Rothschopf
Thema: Weibliche Genitalbeschneidung: Verstümmelt, entwürdigt, stigmatisiert – ein Schnitt verändert das Leben.
Diese vorwissenschaftliche Arbeit behandelt weibliche Genitalbeschneidung mithilfe eines globalen Zugangs. Pia Yenework Pabinger geht von der These aus, dass mit zunehmender globaler Mobilität, ein Phänomen wie das der weiblichen Genitalbeschneidung nicht mehr als regional begrenztes behandelt werden
kann, sondern weltweite Aufmerksamkeit notwendig ist. Zunächst werden dafür die Verbreitung und die
verschiedenen Formen von FGM (Female Genital Mutilation) beziehungsweise FGC (Female Genital Circumcision/Cutting) erläutert. Des Weiteren wird der Beruf der „Beschneiderin“ näher beleuchtet und der
Ablauf von Beschneidungen sowie der Trend zur Medikalisierung des Eingriffes thematisiert. In den meisten
Ländern weltweit ist die Praktik als Menschenrechtsverletzung eingestuft und verboten. Die Arbeit sucht
nach Legitimationen, die ein Loslösen von der Tradition dennoch verhindern, wobei sich herausstellt, dass
Religion nur ein Faktor unter vielen ist. Eingehend warnt die Autorin vor Stigmatisierungen und Vorurteilen,
ein genauer Blick auf die jeweilige Situation von Betroffenen und Täter_innen ist unabdingbar, um die Praxis
zu verstehen und eine Eindämmung anzuregen.
Insgesamt 129 Schüler*innen aus 74 Schulen in ganz Österreich haben bei der diesjährigen Ausschreibung für den entwicklungspolitischen Preis mitgemacht. Die meisten Arbeiten kamen aus der Steiermark, Tirol, Oberösterreich und Wien. Ihre Arbeiten zeigen nicht nur die Relevanz von Themen wie Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltige Wirtschafts- und Ressourcenpolitik, Partizipation an demokratischen Prozessen oder Bildung & Globales Lernen. Viele beleuchten die eigene Lebensweise kritisch, thematisieren strukturelle Ungleichheit und globale Machtverhältnisse. Das entwicklungspolitische Engagement junger Forscher*innen findet in 70% der Arbeiten Niederschlag.
Die Beurteilung der Arbeiten erfolgt anhand von sechs Beurteilungskriterien (inkl. Unterkriterien), die das Alleinstellungmerkmal des entwicklungspolitischen Preises unterstreichen. So wird einerseits auf die entwicklungspolitische Relevanz des Themas und andererseits auch auf den kritischen Zugang, die kritische Verwendung von Literatur, welche unterschiedliche Perspektiven bietet und eine kritische Reflexion der eigenen Lebensrealität geachtet.